Kleiner Erfahrungsbericht einer Yoga-Schnupperstunde eins normalen Mannes, der Fleisch isst und Eier hat.Dazu noch ein kleines Video, was Yoga doch bieten kann. Jeder der diesen Artikel liest, sollte sich zweimal überlegen, ob er sich zum Yoga schleppen lässt, aber kneifen ist auch keine Option. Deshalb musste ich diesen schweren Weg auch gehen und mich dem extreme mega power Yoga stellen.
AMUNO beim Extreme Power Yogaing
Klar, die Stunde findet in einem Geburtshaus statt und nicht in einem Kampfsportstudio. Warum sollte ich auch Glück haben. Ich unterdrücke meinen natürlichen Fluchtreflex und darf mich hinter einer durchsichtigen Stellwand umkleiden, weil für Männer gibt es hier nur ein Provisorium. In die Großvater-Trainingshose geschlüpft und ran an den Feind.
Wir sind in einem unterbelichteten Raum, der ein wohliges Gefühl unterstützen soll. Zu fünft wird angetreten, sogar immerhin ein anderer Kerl dabei. Leider sieht man ihm direkt an, dass er seine Körner im Frühstücksmüsli einzeln abzählt und ihn jedes mal dafür dankt, dass sie ihr Leben für ihn hingeben. Was habe ich auch anderes erwartet. Im Hintergrund läuft ein beruhigendes Klangkonzert, welches wohl die indische Mediationsmusik darstellen soll. Das Problem dabei, ich war vor 3 Monaten in Indien und da läuft alles, nur nicht solche Musik. Egal, ran an den Feind, Poweryoga in die Fresse jetzt.
Meine Herzdame quetscht sich zwischen die anderen drei, womit mir der Arschkartenplatz zwischen Lehrerin und Gruppe bleibt. Zunächst suchen wir uns aber unsere Ausrüstung zusammen: Eine Matte, Decke, Kissen und ein Schaumstoffklotz. Genug für mich um 2 Monate in der Wildnis zu überleben, aber in Bezug auf Yoga macht es mich ratlos. Dann geht es endlich los.
Power Extreme Yogaing
Bequem auf die Matte gelegt, auf den Rücken, in die Decke gehüllt und den Kopf bequem aufs Kissen gebettet. Wir fühlen ein wenig in unserem Körper herum. Entspannen mal hier, mal da und bis jetzt ist Yoga der Bringer. Dann legen wir unseren unteren Rücken ab und pressen ihn in die Matte. Mein Hohlkreuz meint ganz lapidar zu mir: „Läuft nicht, Alter“. Als wäre dies nicht genug, ziehen wir die Beine an, umschließen die Schienbeine mit den Händen, Kreisen mit den Knien, spannen die Schulterblätter an und strecken einen Fuß unnatürlich von uns weg. Es kommt mir ein wenig so vor, als würde man absichtlich das Blut aus bestimmten Körperbereichen abziehen und woanders aufstauen. Die Entspannung ist damit für mich vorbei. Nach 20 Minuten drehen wir uns über die Seite in den Lotussitz, was nichts anderes als der Schneidersitz ist. Zur Unterstützung der richtigen Haltung müssen wir uns auf die Kissen setzen. Na toll, ich habe gerade 20 Minuten mit einem Arschkissen gekuschelt.
Rauf auf die Knie, Katzenbuckel, Pferdehohlkreuz ( hatte ich drauf ), Arsch in die Luft recken, mit dem Hintern auf die Fersen und gleichzeitig mit dem Gesicht flach auf den Boden legen. Dabei ganz entspannt den Bauchnabel in die Wirbelsäule fließen lassen. Jeden einzelnen Wirbel spüren und abrollen. Weils so lustig war, gleich nochmal und 3 Minuten halten. Für jede Figur gibt es eine indische Bezeichnung und eine deutsche bildliche Erklärung. So komme ich vom Kerzenleuchter, zum gestreckten Baum, zum Sonnenanbeter in den indischen Gruß, das Namaste. Erwähnte ich schon meine Indienreise? Der Einzige der mich mit einem gescheiten Namaste in Indien gegrüßt hatte, war der Mc Donalds Mitarbeiter in Mumbai…
Die meisten Haltungen vergewaltigen meinen Magen-Darmtrakt. Es kostet mich verdammt viel Kraft nicht den großen Orkan des Amunos fahren zu lassen. Meine Freundin bekommt bei jedem Blick auf mich einen Lachanfall, durchaus verständlich. Die anderen legen in unnatürlichen Positionen die Hände auf dem Boden ab, ich wundere mich erstmal ob meine Beine einen halben Meter länger sind oder wo der Fehler liegt. Meine Hände reichen leider nur bis zum Knie. Mühnsam versuche ich zumindest annährend, in die geforderte Position zu kommen. Die Haltefiguren bei circa 100 Kg haben auch eine ganz andere Qualität, als für einen 50 Kg Körnerfresser.
Dann plötzlich Kieferentspannung, Zunge raus und laut Hecheln. Ein Punkt den kein Hetero jemals überschreiten sollte. In der Endentspannung ging das Liegen dann zugegebenermaßen viel einfacher. Das Hohlkreuz berührte schon fast den Boden und es war mir mittlerweile egal, ob ich wieder auf dem Arschkissen lag oder nicht. Es war ein interessanter Ausflug in eine andere Welt, die Welt des Yogas. Einen zweiten wird es so schnell nicht geben. Und wer sich wundert, warum man dabei keine Schuhe oder ähnliches trägt, so werden die Yogis sicherlich eine Erklärung haben. Meine ist ganz einfach, in Indien trägt man imi Haus keine Schuhe. Yoga ist eine gute Übung für den Körper, aber das ganze Gequatsche dabei ist nur was für hartgesottene Esofreaks.
Damit ihr auch einen Eindruck vom Yoga bekommt, habe ich hier noch ein Video einer meiner Schülerinnen online gestellt. So hat das auch bei mir ausgesehen und zwar exakt. Wer etwas anderes behauptet, der ist ein ganz schmutziger Schwindler und darf sich mit mir beim Extreme-Power-Yoga-Entspanning messen.
Yoga by Equinox
So und nun Euch alle einen gesegneten Tag, seid wie die Stoßstange im Wind. Und eine letzte Bitte, jeder sollte allein schon aus Mitleid den Artikel in sozialen Netzwerken teilen, ein Facebook-Like oder + bei Google rausrücken. Danke und Namaste.